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Faculty of Mathematics and Computer Science

IBM-Preis für herausragenden Doktoranden

05/13/2014

Der Würzburger Nachwuchswissenschaftler Nikolas Herbst hat für seine Doktorarbeit den IBM PhD Fellowship Award 2014 erhalten. Herbst forscht am Lehrstuhl für Informatik II; er beschäftigt sich mit der Entwicklung von Software-Systemen, die autonom auf veränderte Bedingungen reagieren können.

Preisverleihung im Turing-Hörsaal (v.l.): Erich Amrehn, Nikolas Herbst und Samuel Kounev. (Foto: Gunnar Bartsch)

Kooperationen mit deutschen Universitäten pflegen, um relevante technologische Zukunftsthemen gemeinsam voranzutreiben: Das ist eines der Ziele, die IBM, eines der weltweit führenden Unternehmen für Hardware, Software und Dienstleistungen im IT-Bereich, mit der Vergabe des IBM PhD Fellowship Award verfolgt.

In diesem Jahr zählt der Informatiker Nikolas Herbst zu den Preisträgern. Ausgezeichnet wurde er für seine Arbeit zu dem Thema: „Self-Adaptive Load Intensity Forecasting at Run Time“ – ein „anspruchsvolles und für die Zukunft extrem wichtiges Thema“, wie Erich Amrehn, Distinguished Engineer IBM Research and Development, bei der Preisverleihung sagte. Herbst sei ein „hervorragender junger Wissenschaftler und ein würdiger Empfänger dieses begehrten Preises“, seine Forschung verspreche „neue und spannende Erkenntnisse für die Industrie und die Wissenschaft“, so Amrehn in seiner Laudatio.

Woran Nikolas Herbst forscht

Im Rahmen seiner Promotion arbeitet Nikolas Herbst an intelligenten Mechanismen für die Vorhersage von Lastveränderungen zur Laufzeit eines Computersystems. Insbesondere im Kontext von Cloud-basierten Systemen können physikalische Rechenressourcen dynamisch an einen aktuellen Bedarf angepasst werden. In der Praxis werden derartige Anpassungen jedoch erst vorgenommen, wenn für den Benutzer bereits Geschwindigkeitseinbußen feststellbar sind oder die zugeordneten Ressourcen über einen gewissen Zeitraum ineffizient verwendet werden.

Dieses reaktive Verhalten von elastischen Cloud-Systemen kann durch automatische Vorhersagen deutlich verbessert werden. Dazu werden Zeitpunkte für Re-Konfigurationen zusammen mit den geschätzten Ressourcenverbräuchen bereits vor Eintreten des Engpasses ermittelt. In der Zusammenarbeit mit IBM will Herbst zeigen, wie durch Einsatz der erarbeiteten proaktiven Mechanismen in realen Szenarien die Antwortzeit für Systembenutzer trotz variierender Lastprofile konstant und die Auslastung der Rechenressourcen in einem effizienten Bereich gehalten werden können.

Zur Person

Nikolas Herbst (Jahrgang 1986) wurde in Konstanz geboren. Von 2006 bis 2012 studierte er Informatik auf Diplom am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). 2013 nahm er eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter an dem KIT-nahen Forschungszentrum für Informatik (FZI) an in der Gruppe von Professor Ralf Reussner. Zum April 2014 wechselte Nikolas Herbst von dort an die Universität Würzburg, um am neu gegründeten Lehrstuhl für Informatik II (Software Engineering) unter der Betreuung von Professor Samuel Kounev seine Promotion fortzusetzen. Ein zentraler Forschungsschwerpunkt des Lehrstuhls liegt im Bereich intelligenter und selbst-regulierender Computersysteme.

Der IBM PhD Fellowship Award

IBM PhD Fellowship Award wurde erstmals im Jahr 1951 vergeben. Seitdem werden alljährlich rund 70 besonders talentierte Nachwuchswissenschaftler aus der ganzen Welt damit ausgezeichnet. Die 70 Gewinner des diesjährigen Preises stammen aus 18 Ländern, davon sieben in Europa, fünf in Deutschland. Sie konnten sich gegen rund 400 Bewerber durchsetzen.

Mit dem Stipendium fördert IBM weltweit Forschungsprojekte herausragender Doktoranden für die Dauer von zwei Semestern. Neben einer finanziellen Unterstützung steht im Rahmen des Stipendiums aber vor allem die fachliche Unterstützung durch IBM Experten im Vordergrund. Zu diesem Zweck verbringen die Stipendiaten auch einige Zeit vor Ort bei IBM im deutschen Forschungs- und Entwicklungszentrum bei Stuttgart.

Kontakt

Nikolas Herbst, T: (0931) 31-83059, nikolas.herbst@uni-wuerzburg.de

 

Quelle: einBLICK vom 13.5.2014