Preis für Satellitenforscher
17.12.2019Oliver Ruf, Doktorand der Informatik, wurde für seine Forschung über kooperierende Kleinstsatelliten geehrt: Die Stiftung Werner-von-Siemens-Ring hat ihn in ihr renommiertes Nachwuchs-Netzwerk aufgenommen.
Große Ehre für bundesweit neun junge Forscherinnen und Forscher: Die Stiftung Werner-von-Siemens-Ring hat sie ausgezeichnet und in das Stiftungsnetzwerk hervorragender Jungwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aufgenommen. Überreicht wurden die Auszeichnungen am 13. Dezember 2019 bei einer Feier in der BMW-Welt München.
Unter den Ausgezeichneten ist auch Oliver Ruf von der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg, Informatik-Doktorand bei Professor Klaus Schilling. Der Stiftungsrat hat ihn aufgrund seiner herausragenden Forschungsleistungen im Bereich der Kooperation von Kleinstsatelliten für das Netzwerk ausgewählt.
„Es ist toll, dass nun schon zum zweiten Mal einer unserer Doktoranden in dieses Netzwerk aufgenommen wurde“, freut sich Professor Schilling. „Hier werden ausgezeichnete junge Ingenieure anerkannt, die spannende Leistungen aus einem breiten Umfeld von Künstlicher Intelligenz bis Quantentechnik erbringen.“
Miniaturisierte Mehr-Satelliten-Systeme
Oliver Ruf erarbeitete innovative Methoden für das Testen von Satelliten-Formationen und –Konstellationen, wie es in der Laudatio heißt. Er erforscht neuartige Ansätze zur Verifikation der relativen Lageregelung kooperierender Satelliten und nutzt dafür hochpräzise Drei-Achs-Roboter am Würzburger Forschungsinstitut „Zentrum für Telematik“ zur Bewegungssimulation.
„Die von ihm erarbeiteten Algorithmen stellen wichtige Verbesserungen beim Testen von Mehr-Satelliten-Systemen dar. Dieses Gebiet gewinnt gerade enorm an Bedeutung“, so die Stiftung.
Forschungstransfer in ein Start-up
Oliver Ruf hat an der JMU Luft- und Raumfahrtinformatik studiert. Für seine Promotion arbeitet er aktuell am Zentrum für Telematik. Parallel zur Dissertation trägt er dort auch Verantwortung für die Fertigungstechnik für Satellitenkonstellationen in dem Projekt „Space Factory 4.0“.
Die Ergebnisse seiner Forschungsarbeiten transferiert er in ein Start-up namens S4 – Smart Small Satellite Systems GmbH, wo er ab Januar 2020 tätig sein wird. Davor arbeitete er im METERON-Team der europäischen Weltraumorganisation ESA in Darmstadt an neuen Technologien zur Zusammenarbeit von Astronauten und Robotern.
Über die Auszeichnung
Die Stiftung Werner-von-Siemens-Ring zeichnet in den Technik- und Naturwissenschaften seit 1977 junge Forscherinnen und Forscher aus, die herausragende Leistungen in technischer Forschung und Entwicklung erbracht haben und in der Regel nicht älter als 35 Jahre sind. Zudem schafft die Stiftung ihnen in einem wachsenden Netzwerk Räume für interdisziplinäre Vernetzung und Auseinandersetzungen mit den Rahmenbedingungen der Forschungslandschaft.
In dem Buch „Ausgezeichnete Forschungsbeiträge 2019“ werden die einzelnen Arbeiten der neun Preisträgerinnen und Preisträger auf 132 Seiten dargestellt.
Weblink
Stiftung Werner-von-Siemens-Ring: www.siemens-ring.de